Brunhilde Czock

Brunhilde Czock, Angehörige

„Mein Mann ist seit einiger Zeit pflegebedürftig und sein Zustand hat sich im letzten Jahr erheblich verschlechtert. Seit einiger Zeit flüchtet er sich in die Vergangenheit, was dazu führt, dass er morgens wenn er aufsteht der Meinung ist zur Arbeit gehen zu müssen. 

Ich kann ihn dann damit beruhigen, dass er derzeit Urlaub hat. Mitunter will er dann los um mit seinem Personalbüro zu sprechen, da seine Stundenabrechnungen nicht korrekt sind. Hier bekommen wir ihn dann dazu, dass er nicht los muss, da ja seine Tochter kommt und sich dies dann anschaut. Wenn Sie dann sagt dass alles richtig ist, ist alles gut. Auch seine Lohnchecks müssen wir regelmäßig bei der Bank einreichen. 

Es ist ein großer Lernprozess für Angehörige sich darauf einzustellen und in entsprechender Weise auf den kranken Menschen einzugehen. Man darf ihm nicht den Eindruck geben, dass alles nicht so ist wie er sagt und er verwirrt sei, dann verschlimmert man die Situation sowohl für den Kranken als auch für den Angehörigen. Es ist sehr wichtig in einem angemessenen Maß auf ihn einzugehen solange es keinem schadet. Dies erleichtert auch für den Pflegenden die Situation sehr. 

Es kostet aber sehr viel Einfühlungsvermögen, Kraft und auch ein gewisses Maß an Übung. Insgesamt ist die Situation der Pflege eines kranken Menschen eine große Herausforderung mit der man lernen muss umzugehen."