Doris Mett-Trefz

Doris Mett-Trefz, Angehörige

„Und bitte gestern oder weshalb ich mit über 50 versucht habe meinen Vater zu erziehen!

Das Telefon klingelt. Ich höre es schon am Klingelton, es ist mein Daddy (so nenne ich ihn seit meiner Kindheit). Vorausgeschickt sei: mein Vater hat Parkinson, Mamy sitzt im Rollstuhl. Doch hier geht's um Daddy. Es dreht sich mal wieder um einen Spezialauftrag, den ja nur ich zu seiner vollsten Zufriedenheit ausführen kann – logisch!!! Ich mache so was auch sehr gerne, z. B. spezielles Haaröl, Aftershave etc... zu besorgen. Nur ist es dann ganz eilig und wäre am besten schon sofort erledigt. So war das jedenfalls bis zu einem gewissem Tag.

Es ging mir selbst nicht gut – soll ja vorkommen. Daddy war auch nicht gut drauf. Ein Wort ergab das Andere; ich explodierte förmlich wie ein Vulkan. Ich erklärte ihm in meinem deutlichsten Ton, den ich finden konnte, daß ich stets bereit bin, Dinge für ihn zu erledigen. Doch zu meinen Bedingungen. Ich fügte auch noch die Bemerkung bei: der Ton mache die Musik. Schlussendlich beteuerte ich ihm, daß ich die Tage, die wir noch gemeinsam haben in Frieden und Ruhe verbringen möchte. Ist doch nicht zu viel verlangt, oder? Irgendwie hat ihm das imponiert, denn seit dieser für mich sehr schmerzlichen Begebenheit, geht er mit mir wie mit einem Erwachsenen um und nicht wie mit klein Dodo (so nennt er mich seit meiner Geburt-jetzt ohne das klein).

Seit diesem Tag klappt es prima. Er sammelt die Spezialaufträge auf einem Zettel (drüber steht Dodo ) und sobald ich mich blicken lasse, funkeln und strahlen seine Augen. Er weiß, seine Dodo wird alles prima erledigen, sobald sie Zeit dafür hat. Na also es geht doch. Mir geht's jedenfalls besser und unsere Zusammenkünfte sind weitgehenst stressfrei. Ich liebe ihn dafür!!!!!"